Freitag, 27. Juli 2012

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Also ich bin noch immer zu Hause und wollte euch mal ein bisschen von meinem Tag erzählen. Also heute Morgen war ich bei meinem besten Freund. Wisst ihr, wieder hier zu sein ist furchtbar komisch. Ich rede mit so wenigen Menschen, manchmal erschrecke ich mich selbst, wenn ich nach langer Zeit wieder meine Stimme höre. Zu meinen alten Freunden habe ich kaum Kontakt, weil ich nicht möchte oder sie, weiß ich nicht.

"Luisa!", höre ich sie durch die ganze Wohnung schreien. Ich bleibe einfach stehen und sage nichts. "Luisaaaa!", ihre Stimme kommt näher. "Wo gehst du ihn? Du weißt doch, die Ärzte wollen nicht, dass du bei so heißem Wetter viel Zeit draußen verbringst.", sie legt mir eine Hand auf den Rücken. "Du darfst dich doch nicht anstregen." "Ist gut, ich gehe nur zu einem Freund. Ich bin gegen 13 uhr wieder hier." Bevor sie mich in den Arm nehmen kann, schlüpfe ich aus der Tür. Tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf, langsam gewöhne ich mich an die neue Zahl auf der Waage, es ist okay, ich kann damit leben, aber die Vortsellung noch weiter 16 Kilo zuzunehmen, ist nicht zu ertragen.Wie soll das gehen? Essen will und will einfach nicht zu Gewohnheit werden.
Bevor ich die Klingel drücken kann geht die Tür auf, eine braun gebrannte Frau lächelt mir entgegen. "Luisa, du siehst..." sie stockt einen kurzen Moment. Sie hatte sich bestimmt überlegt was sie sagen sollte, und jetzt entspreche ich ihre Vorstellung nicht. "...gut aus." Sie lächelt mich an. "Danke. Wie geht es ihnen?" "Ach sag doch du zu mir, früher hast du doch fast hier gewohnt. Fang nicht wieder an sie zu sagen." Ich grinse etwas. "Aber mir geht es sehr gut, danke." Sie scheint meinen suchenende Blick bemerkt zu haben. "Er ist oben." So schnell ich kann laufe ich die Treppen hoch. Doch als ich oben ankommen spüre ich stechenden Schmerz in meinem Brustkorb, ich muss kurz stehen bleiben und Tränen schießen mir in die Augen, ich schaffe es kaum noch einzuatmen. "Alles okay?" Ich fahre herum und grinse ihn an so gut ich kann. "Es geht schon." Er nimmt mich in die Arme. "Es ist so schön, dass du mal wieder hier bist."

So hat ein wirklich schöner Morgen angefangen.
Der Nachmittag dagegen war grausam.
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