Sonntag, 25. September 2011

M.L

Locker lässt er sich auch die Stuhllehne fallen. Um ein Haar wäre er mit dem Stuhl umgekippt. Ich überlege mir ob der Stuhl auch bei mir gewackelt hätte. "So, ich vertrete Dr. H." Seine stimme zittert, er ist nervös. Ich sage nichts. "Mein Name ist M.L und wir haben heute unsere erste Therpiestunde zusammen." Ich schaue ihn an. "Aha, haben wir das?" Er ist verunsichert und fängt an in seinen Unterlagen zu blättern. "Auf meinem Plan steh das so." Nichts. "Also, wie geht es dir?" Pause. "Erwarten sie ernsthaft, dass ich darauf antworte?" "Hmm..das wäre sehr nett." Er kann einem fast schon leid tun. Ich stehe auf. "Wissen Sie, ich bin hier, weil es mir umwerfend geht. Mein Leben ist ein Traum und ich könnte mir nichts Besseres vorstellen. Machen Sie es gut." Ich verlassen den Raum.

Kennt ihr diese Verwirrung in eurem Kopf? Wenn ihr nicht mehr zwischen richtig und falsch unterscheiden könnt? 
Ich weiß nicht wann es so weit war, aber heute weiß ich, dass ich mit dem Leben schon lange abgeschlossen hatten, bevor das hier alles geschah.

Küsschen an euch.

1 Kommentar: